Also, eine durchtriebene Spekulantin hat alle in Salzburg hinter das rote Licht geführt.
Das ging ganz leicht weil:
1. Ihr Abteilungsleiter war als Präsident der Offiziersgesellschaft
mit der Verteidigung der Wehrpflicht ausgefüllt. Für die Verteidigung
des Landesgeldes hatte er keine Zeit.
2. Sein Landesrat hatte auch keine Zeit, weil er sich nicht um alles kümmern konnte.
3. Die Landeshauptfrau hatte auch keine Zeit, weil sie die ganze Zeit bei den Menschen war.
Also, halten wir fest: Eine Beamtin konnte jahrelang Hunderte
Millionen verspekulieren, ohne bemerkt zu werden. Da stellt sich eine
erste Frage: Warum nur eine Beamtin? Wer sagt uns, dass das ein
Einzelfall war?
Jetzt weint Frau Burgstaller. Damit zeigt sie mehr Reue als ihr
Bundesparteiobmann. Werner Faymann hat Millionen an den Boulevard
verschoben - und dafür null geweint. Wann weint Faymann?
Und: Warum verlangt niemand aus SPÖ und ÖVP laut die fälligen
Rücktritte? Die Erklärung ist wahrscheinlich ganz einfach: Salzburg ist
kein Einzelfall. In St.Pölten zittert Erwin Pröll. Im Burgenland, in
Kärnten...
Das ist politische Verantwortung in Österreich. Die einen grinsen und
die anderen weinen. Alle kleben sie an ihren Sesseln. Aber vielleicht
läuft jetzt gerade in Salzburg das Fass über.
Autor
Dr. Peter Pilz ist Abgeordneter zum Nationalrat und Sozialwissenschaftler.
Tageskatuelle Statements wie dieses veröffentlicht er auf seinem Blog.
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